Nahrungsergänzung – wann ergibt das Sinn?

Nahrungsergänzung - wann ergibt das Sinn
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Der Sinn die BARF Mahlzeiten für seinen Hund zu ergänzen ist die verbesserte Versorgung des Stoffwechsels mit gezielten Nährstoffen und Vitaminen. Sie können gezielt zur Linderung bestimmter Symptome eingesetzt werden oder als Prophylaxe dienen. Sie ersetzen jedoch nie eine tierärztliche Behandlung, wenn diese nötig sein sollte. Wenn der Hund extremen Lebenssituationen ausgesetzt ist, kann eine Nahrungsergänzung sogar zwingend erforderlich werden.

Zu solchen Situationen zählen:

  • Trächtigkeit
  • Leistungssport
  • Krankheit
  • Fellwechsel
  • Stress (Umzug, Urlaub, Reise)
  • Futterwechsel
  • Diät

Wie bei allem gilt auch bei der Nahrungsergänzung für den Hund, dass eine hohe Menge nicht immer hilfreich ist. Die richtige Dosierung ist wichtig, um die Nahrung wirklich sinnvoll zu ergänzen.

Die tägliche Nahrungsergänzung des Hundes

Calciumcarbonat oder Calciumcitrat sollte täglich dem frischen Fleisch zugeführt werden, wenn der Hund keine Knochen bekommt. Rohes Fleisch enthält sehr wenig Calcium, so dass der Hund bei einer reinen Unterversorgung zu wenig Calcium enthalten würde. Calciumcitrat kann aufgrund seiner organischen Zusammensetzung besser vom Hund verwertet werden als Calciumcarbonat. Es ist ein Salz der zitronensäure und vom Geruch und Geschmack neutral. Abhängig davon, was dem hund noch an anderen Ergänzungen mit Calcium gefüttert werden, variiert die Menge der empfohlenen Tagesration. Besonders hoch ist der Bedarf bei Welpen im Wachstum, wobei hier besonders auf das richtige Verhältnis zum Phosphor zu achten ist. Dies liegt beim Hund bei 1,3.1 (Ca:P).

Eine weitere sinnvolle Ergänzung ist die Spirulina platensis, die den sogenannten Blaubakterien angehört. Sie reguliert den Säuregehalt des Magen-Darm-Traktes und wirkt einer möglichen Übersäuerung des Hundes entgegen. Des Weiteren enthält sie eine hohe Menge an wertvollem Eiweiß, was sehr gut verdaulich ist. Es ist in Pulverform erhältlich und lässt sich somit leicht unter das Futter mischen.

Eine wahre Vitaminbombe ist die Ergänzung mit Hagebutte oder gemahlenen Hagebuttenschalen. Das reichlich enthaltene Vitamin C ist ein hochwirksames Antioxidans, was die Zellen des Hundes schützt. Es stärkt das Immunsystem sehr effektiv. Obwohl der hund selber Vitamin C herstellen kann, ist eine Ergänzung immer sinnvoll.

Auch Seealge liefert dem Hund als Ergänzer viele wertvolle Nährstoffe. Zur Untermischung ins Barf Menü ist das Seealgenmehl am einfachsten in der Handhabung. Der Seealge wird ein sehr guter Effekt auf die Fellbeschaffenheit nachgesagt, zudem ist sie reich an Jod, was ihren guten Effekt auf die Schilddrüse erklärt. Eisen und Vitamin B werden durch die Seealge ebenfalls sehr gut ergänzt.

Nahrungsergänzung im Krankheitsfall

Neuseeländische Grünlippenmuschel

Diese wertvolle Muschel enthält in ihrem Fleisch einen hohen Gehalt an Glykosaminoglykanen, die einen positiven Effekt auf die Gelenkgesundheit haben. Bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates oder akuten Gelenkentzündungen kann dem Hund mit einer Nahrungsergänzung in Form der Grünlippenmuschel sehr gut geholfen werden. Es verbessert die Gleitfähigkeit der Gelenke und hat einen sogenannten „Schmiereffekt“. Zudem wirken die Glykosaminoglykane Entzündungen entgegen. Da sich die Gelenkschmiere aus diesen Stoffen aufbaut, kann bei einem zusätzlichen Angebot in der BARF Nahrung, mehr davon produziert werden. Je mehr Schmiere vorhanden ist, desto besser kann das Gelenk in seinem „Scharnier“ laufen, was zu verminderten Schmerzen für den Hund führt. Es gibt die Neuseeländische Grünlippenmuschel in Pulver-, Kapsel- und Extraktform. Wichtig ist, dass der Nahrungsergänzer wirklich das Muskelfleisch und nicht nur die Schale enthält.

Teufelskralle

Die afrikanische Heilpflanze wird sehr gerne für chronische Gelenkerkrankungen beim Hund genutzt, da sie zu einer natürlichen Schmerzausschaltung führt. Weiterhin hemmt sie Entzündungen und wirkt Schwellungen entgegen. Vorgefertigte Pulvermischungen sind am besten fürs Barfen des Hundes geeignet.

Artischocken

Das feine Gemüse bringt nicht nur einen guten Geschmack sondern wirkt sich auch positiv auf Leber und Galle des Hundes aus. Chronisch kranke Tiere werden durch diese Ergänzung sehr gut unterstützt. Ebenfalls hilfreich ist sie bei Blähungen, Erbrechen und Gallensteinen.

Ingwerwurzel

Ingwer wirkt beim Hund schmerzstillend, löst Krämpfe, lindert Entzündungen, fördert die Verdauung und regt den Kreislauf des Tieres an. Es ist eine wahre Wunderknolle, die gerne bei Verdauungsstörungen und allergischen Hunden eingesetzt wird. Sie schiebt auf ganz natürliche Weise die Sekretion der Verdauungssäfte an und fördert die Leberfunktion. Da es blutverdünnend wirkt, darf es nicht vor chirurgischen Eingriffen oder vor der Geburt verfüttert werden.

Fenchel

In Form von Fenchelknolle oder Fenchelsamen kann dem Hund diese Ergänzung zum BARF Menü angeboten werden. Je nach Tier variiert die Akzeptanz. Positive Wirkung hat Fenchel auf bronchiale Beschwerden, Erkältungen und Verdauungsstörungen. Es wirkt harntreibend, krampflösend und lockert Schleimeinlagerungen in der Lunge.