Vitamine

Vitamine
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Im Zusammenhang mit der Hundeernährung und dem BARF kommt man um den richtigen Gehalt an Vitaminen nicht umher. Doch was braucht der Hund, warum und in welchen Mengen?

Grundsätzlich gilt wie bei fast allen BARF Zusätzen: viel hilft nicht immer viel! Einige Vitamine kann der Hundestoffwechsel sogar selber produzieren und ist aufgrund dessen auf keine große Menge in seiner Nahrung angewiesen. Vitamine sind im Stoffwechsel unersetzlich, haben eine organische Struktur und funktionieren als Enzyme, Botenstoffe und Bausteine. Sie sind eingebunden in die Verwertung von Fett, Protein und Kohlenhydraten und regulieren den Energiehaushalt des Hundes. Zudem sind sie unabdingbar für ein starkes Immunsystem des Hundes.

Grob unterteilt man die Vitamine in die Gruppe der fettlöslichen und wasserlöslichen Vitamine. Sie brauchen das jeweilige Medium, um sich darin zu lösen und so über den Darm ins Blut und weiter transportiert werden zu können. Für die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine werden demnach Fette und Mineralstoffe benötigt, damit sie gut aufgenommen werden. Die wasserlöslichen werden hingegen nicht im Körper des Hundes gespeichert und müssen laufend zugeführt werden. Sie sind sehr wichtig, damit der Hund die Energie eines Futters nutzen kann.

Fettlösliche Vitamine

Vitamin A (Retinol)

Dieses Vitamin kann vom Hund gespeichert werden, wobei der Hauptspeicher die Leber ist. Da auch andere Tiere, wie z.B. Rinder das Vitamin in der Leber speichern, ist diese Innerei zum Barfen als Vitamin A Zusatz sehr gut zu verwenden. Um eine Überversorgung zu vermeiden, sollte das feine Stück maximal 1-2x pro Woche verfüttert werden, da es auch sehr viel Fett enthält. Ein Vitamin A Überschuss kann zu Vergiftungserscheinungen führen, da es nicht ausgeschieden sondern gespeichert wird. Pflanzliche Lebensmittel enthalten lediglich die Vorstufe von Vitamin A, das ß-Carotin. Diese können im Darm bei Bedarf in Vitamin A umgewandelt werden und wirken ansonsten antioxidativ, was die Zellen vor Schäden schützt. Vitamin A ist wichtig für die Augen, die Hautgesundheit, das Wachstum und die fortpflanzung des Hundes. Bei Mangel kommt es zu schuppen, Sehstörungen und Probleme in der Fruchtbarkeit. Reich an Vitamin A sind Leber, Eidotter, Lebertran, Seefisch und Fischöle. Carotinoide kommen u.a. reichlich in Möhren, Tomaten, Brokkoli und Spinat vor.

Vitamin D (Calciferol)

Genau wie das Vitamin A wird es vom Körper des Hundes gespeichert und nicht ausgeschieden, so dass eine Überversorgung dringend zu vermeiden ist. Es nimmt eine Schlüsselrolle im Knochenstoffwechsel ein, da es die Aufnahme von Calcium in die Knochen ermöglicht. Zudem sichert es die Calcium Aufnahme aus dem Darm. Ein Mangel kann zu weichen Knochen, Probleme im Wachstum führen. Bei einem Überschuss kommt es zu einer drastischen Erhöhung von Calcium im Blut, was zu schweren Schäden an den Organen führen kann. Viel Calcium enthalten Milchprodukte, Eierschalen, Knochen, Knorpel, Fisch und Lebertran. Alle Zusätze sind zum Barfen geeignet für den Hund.

 Vitamin E (Tocopherole)

Diese Vitamine werden von Pflanzen gebildet und schützen die Zellen im Stoffwechsel indem sie freie Radikale fangen. In der Leber des Hundes kann es im geringen Umfang gespeichert werden. Damit der Hund es aufnehmen kann, braucht er ausreichend zink. Bei einem Mangel kommt es zu Schäden an der Muskulatur und Probleme in der Fruchtbarkeit. Einem Überschuss ist der Hund toleranter gegenüber als bei Vitamin A oder D, da es nicht toxisch wirkt. Viel des Vitamins ist in Pflanzenölen enthalten, sowie in Gemüse wie z.B. Grünkohl oder Paprika. Auch Eier enthalten Vitamin E.

Vitamin K (Chinone)

Unter dem Begriff Vitamin K ist eine Gruppe Vitamine zusammengefasst, die alle wichtige Aufgaben in der Blutgerinnung übernehmen. Ohne Vitamin K würde der Hund dementsprechend verbluten, da das Blut nicht mehr gerinnen würde. Bei einer Vergiftung mit Rattengift wird dieser Mechanismus aufgehoben, so dass dem Tier zur Rettung hohe Mengen Vitamin K gegeben werden müssen. Bei einer Überversorgung kommt es zu keinen Nebenwirkungen. Reich an Vitamin K sind Blattgemüse, Fleisch, Milchprodukte, Eier und Obst.

Wasserlösliche Vitamine

Diese Gruppe wird nur in einem sehr geringen Umfang vom Hund im Körper gespeichert und muss deswegen fortlaufend zu gefüttert werden.

 Vitamin C (Ascorbinsäure)

Dieses Vitamin ist essentiell zur Bildung von Kollagen, was wichtig für eine gesunde Haut, Knorpel, Zahnfleisch und die Haut ist. Es sorgt für die Elastizität und die Heilung bei Wunden. Zudem unterstützt es die Aufnahme von Eisen aus Lebensmitteln und wirkt antioxidativ. Es wird vom Hund selber in Leber und Niere hergestellt und muss deswegen nicht zugefüttert werden. Eine Zufütterung kann in Zeiten eines beanspruchten Immunsystems zur Unterstützung jedoch sinnvoll sein. Ein Mangel provoziert Skorbut, eine Erkrankung die bei Hunden jedoch nicht beobachtet wurde bis heute. Viel Vitamin C enthalten Hagebutten, Kiwi, Sanddorn, Petersilie und Spinat.

 Vitamin B Komplex

Diese Gruppe umfasst gleich eine ganze Reihe von vitaminen, die aufgrund ihrer ähnlichen Aufgaben zusammengefasst werden. Das bekannteste Vitamin ist das Vitamin B1 (Thiamin), welches Proteine und Kohlenhydrate in Energie umwandelt. Bei einem Mangel kommt es zu nervösen Störungen, Gewichtsverlust, Angst- und Aufregungszuständen. Bestimmte Fische enthalten das Enzym Thiaminase, das das Vitamin zerstört. So kann es sekundär zu einem Mangel kommen, wenn diese Fische verfüttert werden.

Reich an B1 sind Fleisch, Weizenkeime, Brokkoli, Kartoffeln und Getreide.

B2 (Riboflavin) unterstützt die Umwandlung der Proteine, Kohlenhydrate und Fette in Energie. Es kann kaum gespeichert werden und muss in der Nahrung enthalten sein. Bei Mangel kommt es zu Dermatitis, nervösen Störungen und Wachstumsproblemen. Reich an B2 sind Muskelfleisch, Fisch, Petersilie, Leber, Pansen, Eier und Getreide.

Vitamin B3 ist an der Verwertung der Nährstoffe beteiligt und übernimmt Aufgaben zur Bildung von Botenstoffen im Gehirn. Es ist an gesunder Haut und einer funktionierenden Verdauung beteiligt. Bei einem Mangel an B3 verfärbt sich die Zunge des Hundes dunkel und es entstehen Geschwüre im Maul. Ein Überschuss hingegen provoziert Hautrötungen, Hitzegefühl und Quaddeln. Reich an B3 sind Wild, Fleisch, Geflügel und Fisch.

Vitamin B5 (Pantothensäure) wird benötigt um das Coenzym A herzustellen, was wichtige Aufgaben im Stoffwechsel des Hundes übernimmt. Weitere Aufgaben hat es im Hormonhaushalt. Bei Mangel kommt es nur im mextremen Fall zu Gewichtsverlust, Bewegungsstörungen und Schleimhautveränderungen. Viel B5 enthält Fleisch, Leber und Fisch.

B7 ist besser als Biotin bekannt und hat beim Hund die gleichen Aufgaben wie beim Menschen. Es sorgt für eine gesunde Haut, Fell und Krallen. Größtenteils kann der Hund das selber herstellen. Im Fellwechsel kann es jedoch gut ergänzt werden um den Stoffwechsel zu unterstützen. Besonders reich an Biotin ist das Eidotter, während rohes Eiklar Avidin enthält, was die Aufnahme von Biotin hemmt. Bei Biotinmangel kommt es zu stumpfem Fell, Juckreiz und bei Hündinnen zu schwachen Welpen. Weitere Vitamin des B-Komplexes sind B11 (Folsäure) und B12 (Cobalmin), welche für die Zellerhaltung und den Zellwachstum zuständig sind. Sie sind reichlich in Muskelfleisch, Ei, Fisch, Leber und grünem Gemüse enthalten.

 

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