Wie stelle ich einen erwachsenen Hund auf Rohfutter um?
Je nach bisheriger Fütterungsweise ist es ein Unterschied wie man einen erwachsenen Hund am besten auf BARF umstellt. Besonders schwierig ist es wenn vorher Trockenfutter mit einem hohen Getreideteil gefüttert wurde. Hier ist ein so großer Unterschied zur Biologisch Artgerechten Rohen Fütterung, dass der Wechsel sehr langsam und behutsam vollzogen werden muss.
Keine Vermischung von Trocken- und Nassfutter
Trockenfutter benötigt aufgrund seines Herstellungsverfahrens und dem höheren Anteil an Getreide bedeutend länger bis es den gesamten Verdauungstrakt des Hundes durchlaufen hat. Es müssen hierfür 10 bis 12 Stunden berechnet werden. Nassfutter und auch Rohfleisch brauchen hingegen nur 4 bis 6 Stunden. Werden beide Futterarten zusammen gefüttert, kommen sich die unterschiedlichen Verdauungsprozesse ins Gehege. Es entstehen Gase und Schlackstoffe, welche die Schleimhaut angreifen und diese beschädigen. Die Immunbarriere wird somit unterbrochen und Futtermittelallergien können entstehen. Weitere Symptome sind eine fehlerhafte Verdauung und Blähungen. Diese Unverträglichkeit der unterschiedlichen futterarten muss deswegen auch bei der Futterumstellung beachtet werden.
Langsame Umstellung auf BARF
Die bakterielle Aufnahme der einzelnen Nährstoffe erfolgt im Dickdarm des Hundes und ist essentiell für eine richtige Verwertung der Nahrung. Die Bakterien verarbeiten die einzelnen Nahrungsbestandteile auf und führen die Aminosäuren, Mineralstoffe und Vitamine dem Stoffwechsel zu. Die bakterielle Besiedlung des Darms ist von Hund zu Hund sehr individuell und ist abhängig von Alter, Rasse, Ernährung und vielen weiteren Faktoren. Aufgrund dieser sensiblen Flora darf ein Nahrungswechsel stets nur sehr langsam vorgenommen werden, um die Bakterien an die neuen Nährstoffe zu gewöhnen. Ideal ist eine Umstellung eine Woche, um den Hund langsam an das Rohfleisch zu gewöhnen. In dieser Zeit wird dem alten Nassfutter eine immer höhere Menge Frischfleisch untergemischt.
Da Trockenfutter und Nassfutter nie gemeinsam gefüttert werden dürfen, ist hier die Umstellung ein wenig schwieriger. Ein Trick ist es anfangs nur kleine Zwischenmahlzeiten oder Snacks aus rohem Fleisch anzubieten und die Trockenfutterportionen zu verringern. Vor der Verfütterung sollte das Trockenfutter gründlich in einer ausreichenden Menge Wasser aufgeweicht zu haben.
Sollten trotz einer langsamen Umstellung Durchfälle auftreten, so sind diese bedenkenlos. Die Darmflora des Hundes wird sich an das neue Futter zügig adaptieren, so dass sich die Verdauung von alleine wieder normalisiert. Durchfallerkrankungen, die länger als vier Tage andauern, sollten jedoch immer einem Tierarzt vorgestellt werden, da sich dahinter auch infektiöse Erkrankungen verbergen können. Solche Infektionen, die unabhängig vom Futterwechsel sind, müssen medikamentell behandelt werden.