Harnwegerkrankungen – Nierensteine und Harnsteine
Steine oder Kristalle in den ableitenden Harnwegen können als Folge einer Infektion, eines ungeeigneten Futters oder aufgrund einer genetischen Veranlagung entstehen. Sie können Verletzungen der Schleimhaut und im schlimmsten Fall eine Verlegung der Harnwege verursachen. Bei einer Verlegung ist ein schnelles chirurgisches Handeln gefragt, da es ansonsten schnell zu einer Ruptur der Harnblase kommen kann.
Der ph des Urins
Entscheidend für ein Entstehen der Harnsteine ist der vorherrschende ph im Urin des Hundes. Verschiebt dieser sich in einen basischen Bereich (>6,5-7,0) entstehen die sogenannten Struvitsteine, die eine glatte Oberfläche haben und aussehen wie kleine, helle Kieselsteine. Im umgekehrten Fall verschiebt sich der ph in einen sauren Bereich (<6,5) und es entstehen Kalziumoxalatsteine, die dunkler sind und eine raue, spitze Oberfläche haben. Aufgrund der unebenen Struktur können diese Steine häufig Verletzungen in den Harnwegen des Hundes provozieren.
Struvitsteine
Diese Steine bestehen vor allem aus Magnesium und Phosphor, so dass diese beiden Komponenten so gut wie gar nicht in der BARF Nahrung auftauchen sollten. Je weniger Bausubstanz vorhanden ist, desto weniger steine können entstehen. Neben der Reduktion des Baumaterials ist es wichtig über das Futter Einfluss auf den Urin-ph zu nehmen. Im Fall der Struvitsteine beim Hund muss der Urin angesäuert werden, da sie im basischen Milieu entstehen. Dies erreicht man über Kochsalz, gemahlene Hagebutten und die Reduktion von Getreide. Mineral- oder Vitaminpräparate sind streng zu vermeiden und der Fleischgehalt der BARF Mahlzeit sollte mindestens 80 % betragen.
Kalziumoxalatsteine
Diese Steine sind durch die Ernährung schwerer zu beeinflussen als die Struvitsteine. Sie entstehen im sauren ph des Urins. Diesen zurück in einen basischen Bereich zu führen ist schwieriger als ihn anzusäuern. Der wichtigste Punkt für die richtige Zusammenstellung des Kalziumoxalat-BARF Menüs ist die Vermeidung aller Substrate die Baumaterial für die Steine liefern können. Dies ist in erster Linie Kalzium, was Hauptbestandteil der Steine ist. Weiterhin muss Natrium streng reduziert werden.
Ausreichende Wasserversorgung
Wichtig zur Vermeidung von Nieren- und Harnsteinen egal welcher Art ist die ausreichende Wasserversorgung. Hierzu muss man beachten, dass Hunde ganz individuelle Trinkverhalten zeigen und unterschiedliche Geschmäcker haben. Einige bevorzugen abgestandenes Wasser während der nächste Vierbeiner nur frisches Wasser trinkt. Getrickst werden kann auch mit speziellen Wasserbrunnen, die ein fließendes Gewässer imitieren und so Hunde zum Trinken anregen. Um eine zusätzliche Wasseraufnahme zu sichern, können saftige Gemüse- und Obstsorten gewählt werden und das BARF Menü in ein wenig Wasser eingeweicht werden. So wird über die Nahrung zusätzlich Wasser zugeführt.