Gefährlich oder nicht?
Der Hundebesitzer als verantwortungsvolles Herrchen macht sich viele Gedanken über die gesunde Ernährung seines Hundes. Diese Gedanken und Überlegungen lässt viele Tierhalter vom industriellen Fertigfutter zu einer Biologisch Artgerechten Rohen Fütterung (kurz BARF) wechseln. Doch wenn die treuen Hundeaugen beim eignen Mahl Löffel für Löffel das essen des Herrchens beobachten, kann auch das strengste Hundehalter-Herz nicht immer Stand halten. Jeder Hundefreund sollte sich jedoch im Klaren darüber sein, womit er seinem Vierbeiner Freude bereitet und was zu ernsthaften Erkrankungen oder gar Vergiftungssymptomen führen kann. Nicht alles was uns Zweibeinern mundet, macht dem Hund eine Gaumenfreude. Besser zu wissen, was der Vierbeiner verträgt und was lieber in der Küche bleibt.
Giftig
Zwiebeln und Knoblauch
enthalten Schwefelverbindungen, welche die roten Blutkörperchen zerstören. Dadurch wird der sauerstoff Transport im Blut unterbunden und es kommt zu einer Blutarmut. Die giftige Dosis beginnt ab ungefähr fünf Gramm pro Kilo Körpergewicht. Dies bedeutet vereinfacht, dass für einen 20 Kilogramm schweren Hund bereits zwei Knoblauchzehen gefährlich werden können. Die schädliche Wirkung ist unabhängig davon ob der Knoblauch getrocknet, pulverisiert oder gegart ist. Er ist immer im gleichen Maß giftig.
Avocado
beinhaltet das Toxin Persin, welches für den Menschen nicht gefährlich ist. Beim Hund verursacht es jedoch ab einer gewissen Menge Schäden des Herzmuskels. In dessen Folge kann es zu Herzversagen und Entzündung anderer Organe kommen.
Weintrauben
führen zu einer drastischen Erhöhung des Calzium-Gehaltes im Blut, wodurch es zu hochgradig erhöhten Nierenwerten kommt. Symptomatisch äußern sich diese beim Hund in Durchfall, Magenkrämpfen, Appetitlosigkeit, Lethargie und reduziertem Urinabsatz. Im Endstadium kommt es im schlimmsten Fall zum Nierenversagen. Die giftige Dosis liegt um 116 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Alkohol
wird vom Hund nur sehr langsam und unvollständig verstoffwechselt, so dass es bereits 30 Minuten nach Aufnahme zu Symptomen einer Vergiftung kommt. Schon sehr geringe Mengen führen zu Erbrechen, Koordinationsstörungen und Atemnot. Schwerere Folgen bei Aufnahme größerer Mengen sind Koma und Tod.
Schokolade
enthält Theobromin, welches nicht giftig für den Menschen aber für den Hund ist. Nach dem Verzehr von Schokolade kommt es beim Hund zu Erbrechen, Durchfall und Muskelzittern. Je nach Kakaoanteil der Schokolade sind 8 bis 60 Gramm pro Kilogramm giftig für den Hund. Besonders viel Theobromin enthält dunkle Schokolade und Kakaopulver. Weiße Schokolade weist den geringsten Gehalt auf.
Koffein
beinhaltet Methylxanthin, was den Blutdruck steigert und die Reizschwelle der Nervenbahnen im Gehirn senkt. Die daraus resultierenden Folgen für den Hund sind Unruhe, Zittern, Krämpfe und gefährliche Herzrhytmusstörungen.
Rohe Bohnen
sind durch den Gehalt des Toxins Phasin giftig für den Hund. Der Giftstoff hemmt im Dünndarm des Vierbeiners die Bio-Proteinsynthese. Es kommt zu Blässe, Erbrechen, Bauchkrämpfen und blutigem Durchfall. Weitere Symptome sind Appetitlosigkeit, Kolik, Fieber, Kollaps, Leber- und Milzschwellung.
Steinobst
beinhaltet in seinen Kernen die toxischen Stoffe Amygdalin und Prunasin. Diese Giftstoffe verursachen eine Blockierung der Zellteilung durch die Abspaltung der gefährlichen Blausäure im Stoffwechsel des Hundes. Dieser schädliche Effekt bewirkt sehr schnell ein Erbrechen, sowie eine stark erhöhte Herzfrequenz, die mit hohem Fieber einhergeht. Charakteristisch ist ein Blaumandel-Geruch des Hunde-Atems.
Süßstoff
enthält den Zuckeraustauschstoff Xylit, der zu einer dramatischen Senkung des Blutzuckerspiegels führt, da die Ausschüttung des körpereigenen Insulins beachtlich erhöht wird. Durch die hohen Mengen an Insulin wird der Blutzucker geradezu „verschwendet“. Die Folgen für den Hund sind eine allgemeine Schwäche, Koordinationsschwierigkeiten und Krämpfe.
Ungesund
Knabbereien
wie Chips oder Salzstangen sind sehr salzhaltig und stark gewürzt. Die konzentrierte Salzaufnahme erhöht den Blutdruck und belastet die Nieren und das Herz des Hundes.
Milch
ist grundsätzlich nicht giftig, jedoch führt der enthaltene Milchzucker, die sogenannte Laktose, zu starken Durchfällen. Grund hierfür ist die fehlende Möglichkeit des Hundes Laktose zu verdauen oder zu verwerten.
Rohes Eiklar
vom Hühnerei schadet dem Hund durch seinen Gehalt des Proteins Avidin. Dieses bindet Biotin und verhindert seine Aufnahme in den Körper. Biotin ist wichtig für Haut und Fell des Hundes.
Nüsse
besitzen einen sehr hohen Phosphorgehalt, der die Nieren stark belastet weswegen sie als regelmäßiger Bestandteil in der Futterration ungeeignet sind.